An der Innerschweizer Nord-Süd Achse, exakt dort, wo sich der Auto-Fluss aus der Axenstrasse auf den Flüeler-Kreisel zubewegt, drehen sich nun farbige Skulpturen im Uhrzeiger- sowie Gegenuhrzeiger-Sinn um eigene Achsen. Nähern sich interessierte Betrachterinnen und Betrachter diesen »schwebenden Elementen« – weist eine Metall-Platte darauf hin – dass es sich dabei um ein »ÄS« von Urs Huber Uri handelt – was durch den Urner Arzt und Schriftsteller Eduard Renner, anno 1941, als Toggäli oder »ES« bekannt wurde …

Als der Ethnograph und Urner Arzt – vor über 70 Jahren – durch das nun Europa- bekannte – Buch »Goldener Ring über Uri«, der interessierten Intelligenz ein soge- nanntes »ES« und »ÄS« vorstellte ahnten nur wenige, dass die im volkskundlichen Buch gezeigten Geschichten gleichzeitig ein Resümee von Althergeholtem – wie auch ein sehr zukunftträchtiges Plädoyer späterer Gegenwart repräsentiert.

Die Aufzeichnungen in welchen er das spirituelle Weltbild aus dem alpinen Raum eröffnete, sind heute wie früher gültig. Der magisch erlebende Mensch als Erhalter seiner Welt im Ring der Geborgenheit, gefährdet vom »ES« – als Härte und Macht der Umwelt mit ihren Folgekräften; sind eine Gefahr, warnte uns vor 72 Jahren der ‘moderne Druide’. … und die Gegenwart gibt ihm Recht.

Prägnant war in Renners Arbeit der Zeitbezug. Doch das Bild vom ‘Volk der Hirten’ als ‘Kern des schweizerischen Wesenszugs’ – schimmert – heute, nur noch scheu zwischen geklonten Stieren und Lämmern durch die Rest-Grashalme verbliebener Wiesenflächen. Und fragt ein mythologisch interessierter Ausländer nach dem Buch »Goldener Ring über Uri«, wissen Einheimische, dass es sowas gibt – aber diese Bücher sind vergriffen – antworten sie wahrheitsgetreu.

Darum, so sagt der Künstler Urs Huber Uri, wurden diese »schwebenden Elemente« hergestellt; um als Kultur-Schritt daran zu erinnern – dass eine Neuauflage – von »Goldener Ring über Uri« von vielen Menschen im In- und Ausland gewünscht wird. Vielleicht gelingt’s .